Montag, 31. Dezember 2012

Einen guten Rutsch...

wünsche ich Euch allen!

Ich kann wieder einmal kaum glauben, dass schon wieder ein ganzes Jahr vergangen sein soll - wie im Flug...

Ich bin froh, dass ich angefangen habe, diesen Blog zu schreiben. Ich habe dadurch schon diverse Cousins und Cousinen xten Grades kennen gelernt, und mich über jeden einzelnen gefreut!

Gucken wir also mal, was im nächsten Jahr passiert! Ich bin schon neugierig!

Mein Weihnachts-Missgeschick

So, einen Großteil der Feiertage haben wir nun hinter uns gebracht. Erinnert Ihr Euch noch, dass ich im letzten Post geschrieben hatte, dass im Grunde immer irgendetwas schief geht?

Dieses Mal hat es mich erwischt.

Ich hatte mich entschlossen, zum ersten Mal seit Jahren wieder zusammen mit meinen Eltern zur Kirche zu gehen. Soweit, so gut. Nennt mich konservativ (wer mich kennt, weiß, der dass ich es nicht wirklich bin), aber wenn man Weihnachten schon zur Kirche geht, dann sollte man schon einigermaßen gut angezogen sein. Wenn die Jeans schon abgerissen sind, dann sollte man es wenigstens nicht sehen.

Damit kommen wir zum eigentlichen Knackpunkt: Ich wusste genau, was ich anziehen wollte. Unter anderem meine geliebten schwarzen hohen Stiefel und die schwarzen Jeans, die an den Beinen relativ eng sind, so dass man sie gut im Stiefelschaft versenken kann. Abgesehen davon ist es die einzige dunkle Hose, die mir aufgrund eines gewissen Gewichtsverlustes im Moment noch einigermaßen passt und wenigstens nicht sofort an mir hinunterrutscht. Und weil es eben die einzige passende dunkle Hose ist, mussten es auch die Stiefel sein, die den komplett abgetretenen Hosensaum verdecken musste. Also die einzig mögliche Kombination.

Der Tag lief wie geplant, die Panna Cotta war fertig im Kühlschrank, sämtliche Geschenke waren verpackt, ich musste nur noch meine Stiefel anziehen und es konnte losgehen. Erst zu meinen Schwiegereltern, dann zur Kirche und danach zu meinen Eltern.

Mein rechter Stiefel hatte sich unter das Sofa verabschiedet. Was an sich kein Problem gewesen wäre, wenn sich nicht mitten unter dem Sofa eine Pfätze gebildet gehabt hätte, in der der Stiefel über ungefähr 24 Stunden genüsslich einweichen und Wasser aufsaugen konnte.

Woher die Pfütze kam, ist uns übrigens inmer noch ein absolutes Rätsel. Wahrscheinlich hatte ich es beim Wässern des direkt neben dem Sofa stehenden Weihnachtsbaums übertrieben...?

Es gab keine Möglichkeit, den Stiefel rechtzeitig wieder trocken zu bekommen. Noch nicht einmal der Klassiker (mit Zeitungspapier ausstopfen und bei den Schwiegereltern vor die Heizung stellen) zeigte auch nur ansatzweise Wirkung.

So lauschte ich der diesjährigen Predigt mit einem verflixt nassen rechten Bein. Aber wenigstens sah ich dabei einigermaßen angemessen ernst aus...

Freitag, 21. Dezember 2012

"Früher war mehr Lametta!" oder: Weihnachten für Familienforscher

Ja, das ist bei uns auch so. In meiner Kindheit hing noch relativ viel Lametta am Baum, aber nun ist es komplett verschwunden. 

Nun stehen uns also (hoffentlich) einige ruhige Tage ins Haus. 

Ich bin ja zugegebenerweise doch ein kleiner Weihnachtsjunkie. Der Baum wird ab Samstag im Wohnzimmer stehen und am Sonntag geschmückt werden. Die Geschenke sind besorgt und warten nur noch darauf, eingepackt zu werden Und pätestens dann, wenn heute Abend der "kleine Lord" im Fernsehen läuft (immer am Freitag vor Heiligabend, immer um 20.15 Uhr, immer im Ersten), dann schalte ich endgültig in den Feiertagsmodus... 

Weihnachten ist ja nicht nur ein Fest der Besinnlichkeit, sondern auch der Familie. Vieles von dem, das wir an den Feiertagen tun werden, werden wir genau aus dem Grund tun, weil es eben eine Familientradition ist. Und damit wären wir beim eigentlichen Thema: 

Was macht der Familienforscher eigentlich zu Weihnachten? 


Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, um doch einmal zu gucken, woher denn zum Beispiel diese ganzen Familientraditionen kommen: 

Warum gibt es Heiligabend immer Raclette/Kartoffeln mit Bockwürstchen/Ente/Gans? Wird vielleicht seit Generationen nach demselben Familienrezept gekocht, gebacken oder gebraten? Warum nimmt man genau die Tischdecke? Stammt sie noch aus der Aussteuer von Oma? Oder Uroma?

Warum hängen eigentlich genau die Kugeln am Weihnachtsbaum? Sind sie vielleicht schon seit Generationen in Familienbesitz (Gleiches gilt natürlich auch für andere Weihnachtsdekorationen!)? Und wer hat eigentlich früher immer den Weihnachtsbaum geschmückt? Stand der Weihnachtsbaum immer schon an derselben Stelle? 


Am schönsten sind natürlich auch die Geschichten von früher. Ich habe ja herzlich gelacht, als ich gestern in der Zeitung gelesen habe, dass Sahra Wagenknecht mit einem Chemiebaukasten, den sie als Kind zu Weihnachten bekommen hat, gleich den ganzen Weihnachtsbaum in Brand gesetzt hat. Ist in der eigenen Familie vielleicht etwas Ähnliches passiert? Es wäre doch kein richtiges Weihnachtsfest, wenn nicht mindestens eine kleine Sache schiefläuft, oder?

Wie war das mit der Bescherung - war das Wohnzimmer abgeschlossen, wurde ein Glöckchen geläutet, wenn es soweit war? Ging man vorher zur Kirche (in welche?), las man die Weihnachtsgeschichte vor oder sang und musizierte zusammen? Wer spielte welches Instrument, wer sang immer schief oder eine halbe Oktave zu tief? Über welches Geschenk hat sich wer am meisten gefreut, und warum? Und überhaupt: Wer brachte eigentlich die Geschenke - der Weihnachtsmann oder das Christkind? 

(Bei uns war es übrigens das Christkind.) 

Was war das schönste Weihnachtsfest? Gab es vielleicht auch traurige Weihnachten? Mit wem haben wir gefeiert? 

Auch, wenn unsere eigenen Erinnerungen und die unserer Eltern nicht ganz soweit zurückreichen - sie sind Teil unserer Familiengeschichte. Und es lohnt sich, dafür zu sorgen, dass sie nicht vergessen werden, denn wer weiß, vielleicht kommt eines Tages einer unserer Urenkel und möchte wissen, wie es dann "damals" zu Weihnachten war...

Ich sage nicht, dass man beim Weihnachtsessen das Diktiergerät mitlaufen lassen soll - das wäre ja nun wirklich ein wenig zuviel des Guten. 

Aber: Weihnachten ist immer eine gute Zeit, um die Ruhe zu finden, die man braucht, um die Familiengeschichten auch tatsächlich einmal wieder zu erzählen.


In diesem Sinne: 

Ich wünsche Euch allen 

Schöne und fröhliche Weihnachten! 





Freitag, 14. Dezember 2012

Die "Schwentker-Schnute"

Ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber oft genug habe ich wirklich Schwierigkeiten zu sagen, ob jemand seinem Vater oder seiner Mutter ähnlich sieht. Manchmal aber ist die Ähnlichkeit zwischen zwei Personen einfach nur frappierend.

In meinem "Familienarchiv" habe ich einen Scan der Handwerkskarte meines Urgroßvaters Hermann Heinrich Schwentker (1873-1957). 


 Das gute Stück ist für mich gleich aus mehreren Gründen interessant:

Grund 1: Es enthält seine eigenhändige Unterschrift!

Grund 2: Es enthält ein Passfoto von ihm in seinen späteren Jahren. Die Handwerkskarte wurde 1935 ausgegeben, als Hermann schon 62 Jahre alt war; man kann also annehmen, dass das Foto ungefähr zu dieser Zeit entstanden ist. Auch Vatermörder und Brille passen in die Zeit. Wenn ich es nicht besser gewusst hätte, dann hätte ich getippt, dass es erst später entstanden wäre, denn - ganz ehrlich gesagt - Hermann sieht wesentlich älter als 62 aus, oder nicht?

Das mag auch an der Zeit gelegen haben (man beachte den "Vatermörder"!). Auch, aber nicht nur.

Vielleicht liegt es ja daran, dass er so verkniffen in die Kamera guckt? Auch, aber nicht nur. 

Hauptsächlich dürfte es an seinem nicht mehr vorhandenen Haupthaar liegen. Leider habe ich kein Foto des jungen Hermann zum Vergleich.

Einen anderen Vergleich kann ich aber ziehen. Dazu muss ich mir nur meinen Vater angucken. Und mich. Wir haben Hermanns "Schwentker-Schnute" geerbt. Und zwar in einer Weise, die wirklich jeden Gentest überflüssig macht.

Halt, Moment, zwei kleine aber feine Unterschiede gibt es schon: Unser volles Haupthaar mit den drolligen unbeherrschbaren Wirbeln muss aus einer anderen Linie kommen. Und ich glaube auch nicht, dass wir dermaßen verkniffen in die Gegend gucken... hoffe ich zumindest!


Freitag, 7. Dezember 2012

Neue Daten zu Halle (Westf.) im Bielefelder Kirchenarchiv

Ich habe inzwischen völlig den Überblick verloren, wie oft ich denn nun schon im landeskirchlichen Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen gewesen bin. Als ich mit meinen Forschungen anfing, befand sich das Archiv noch am Altstädter Kirchplatz, dann über Jahre in der Ritterstraße und nun ja schon eine ganze Weile am Bethelplatz. Ich bin also quasi mit dem Archiv "mitgezogen".

Umso schöner ist es, wenn man an einem grauen Tag im November so wie immer in den Besucherraum hineinschneit, den Rechner hochfährt, und sieht, dass neues Material freigegeben worden ist: Die Beerdigungen des Kirchspiels Halle (Westf.) aus den Jahren 1909 bis 1934 sind nun auch einsehbar. Gut, 1934 ist nicht ganz vollständig, aber immerhin.

Ich bin nun also fleißig dabei, meinen Stammbaum zu ergänzen.

Einen Wermutstropfen gibt es aber leider trotzdem: In diesem Kirchenbuch sind die Todesursachen nicht mehr enthalten. Und ich gebe ja zu, dass ich gerade die immer am interessantesten finde...