Mittwoch, 26. September 2012

Wenn wir schon mal bei Familie Hagmeister sind...

... dann sollte ich vielleicht noch eine klitzekleine Kleinigkeit über Anne Hagmeister hinzufügen:

Die gute Anne ist für einen weiteren Fall von Ahnenschwund in meinem Stammbaum verantwortlich. Ich stamme nämlich nicht nur von Hermann Hinrich, ihrem Sohn mit Wilhelm Heining, ab, sondern auch von Johann Evert, ihrem Sohn mit Henrich Venkhaus.

Das vereinfacht die Kekulé-Liste nur bedingt...

Dienstag, 25. September 2012

Die Cronsbeins sind Hagmeisters

In den Wertheraner Kirchenbüchern findet sich die Familie Hagmeister aus Häger (Bleeke) 1. Die Familie interessiert mich hauptsächlich deshalb, weil ich von Hermann Hinrich Hagmeister (1682-1739) und seiner Frau Margrete Meyer zu Rahden (1685-1732) abstamme. Also habe ich irgendwann angefangen, die Wertheraner Hagmeisters (manchmal auch Hachmeister oder Hagemeister) auseinanderzupuzzeln.

Das Trickige bei der Sache ist, dass kaum ein männlicher Hagmeister, der das Erwachsenenalter erreicht hat, auch als Hagmeister gestorben ist, und kaum einer der gestorbenen erwachsenen männlichen Hagmeisters auch tatsächlich als Hagmeister geboren wurde. In Ostwestfalen war dieses zwar grundsätzlich nichts Besonderes, aber in diesem Fall fällt die Häufung schon auf...

Ich hatte mich immer schon gefragt, weshalb mein Hermann Hinrich Hagmeister eigentlich als Cronsbein auf dem Cronsbein-Hof in Rotenhagen 2 gestorben ist. Bis jetzt hatte ich vermutet, dass es irgendeine verwandtschaftliche Verbindung gegeben haben musste, die ich nur noch nicht gefunden hatte. An eine erste Ehe von Margrete habe ich nicht geglaubt, weil sie erst 19 Jahre alt war, als sie Hermann Hinrich heiratete.

Am Wochenende fiel mir nun des Rätsels Lösung in Form eines Eintrags im Deutschen Geschlechterbuch, Band 194, S. 184, in die Hand:


Leider ist im Deutschen Geschlechterbuch keine genauere Quelle angegeben, so dass ich hier zumindest erst einmal mit einer Sekundärquelle arbeiten muss.

Hermann Hinrich und Margrete kauften den nicht gerade kleinen Hof also direkt im Jahr ihrer Hochzeit. Wie gesagt, Margrete war damals erst 19 oder 20 Jahre alt, ihr Mann mit 23 nur unwesentlich älter. Ich gehe also davon aus, dass die beiden von ihren jeweiligen Eltern ein paar Taler mit auf den Weg bekommen haben. Anders hätten sie den Hof wohl nicht finanzieren können.

Hermann Hinrich war ein Sohn aus zweiter Ehe seiner Mutter Anne Hagmeister (1683-1718) mit Wilhelm Heining (genannt Hagmeister). Anne war in erster Ehe mit Henrich Venkhaus (genannt Hagmeister) verheiratet gewesen; aus dieser ersten Ehe stammt der Sohn Johann Evert (geb. 1679), der Marie Ilsabein Meyer zu Wendischhoff heiratete und den Hagmeister-Hof weiterführte.

Ich weiß nur von diesen beiden Söhnen der Anne Hagmeister, es könnte also sein, dass man hier den anderen Sohn nicht benachteiligen wollte. Eigentlich wäre nach Hermann Hinrich ja der Anerbe gewesen, aber Johann Evert, der ältere der beiden, hatte schon 1704 geheiratet.

Margrete stammte mit den Meyer zu Rahdens auch nicht gerade aus einer armen Familie; ihre Eltern waren Johann Henrich Covert (genannt Meyer zu Rahden) aus Suttorf (geboren ca. 1656, gest. 1712) und Christina Maria Meyer zu Rahden (ca. 1654-1724).

Obwohl das eigentliche Rätsel nun gelöst ist - wie so oft stellen sich direkt ein paar Anschlussfragen:

Warum war der Hof Cronsbein überhaupt zu verkaufen? War er verschuldet? Gab es keinen Erben? Oder beides? Und wer war überhaupt der Verkäufer?
 
Wieviel sind 245 Scheffelsaat, 3 Spint und 1/4 Becher nach heutigen Maßeinheiten?
(Bis jetzt war ich zu faul zum Umrechnen, zugegeben.)
 
Haben Hermann Hinrich und Margrete mit 1500 Talern einen guten Preis gezahlt oder nicht? Wenn der Preis eher gering war, dann könnte das tatsächlich ein Indiz für die Überschuldung des Hofes sein.

Gucken wir mal. Es ist doch schön, wenn sich die Daten, die man sich aus den Kirchenbüchern ziehen kann, nach über 300 Jahren noch mit Leben füllen lassen, oder?





Montag, 24. September 2012

Quellen, Quellen, Quellen...

Ab und an finde ich in den verschiedenen einschlägigen Ahnenforschungsportalen im Netz Stammbäume, die meinem doch ziemlich ähneln. Heute zum Beispiel habe ich mich mal wieder ein bisschen bei ancestry umgeguckt und bin auch gleich fündig geworden.

Es handelt sich um einen Stammbaum, in dessen nicht ganz so verzweigten Ästen ich sowohl meine mütterliche als auch meine väterliche Linie ganz konkret bis zu mir zurückverfolgen kann. Meine Eltern und ich sind als "private" gelistet, immerhin. Seltsamerweise fehlen in beiden direkten Linien bis zu einem bestimmten Punkt die jeweiligen Geschwister der Beteiligten. Diese finden sich erst bei dem Familiennamen, der allem Anschein nach gründlicher erforscht wird.

Der Stammbaum selbst wurde unter einem Pseudonym eingestellt. Wie so viele andere auch.
Der Stammbaum enthält keine Quellen. Wie so viele andere auch.

Um es klarzustellen: Ich habe kein Problem damit, die Daten zu meinem eigenen Stammbaum herauszugeben und/oder zu tauschen. Familienforscher unter sich sind da ja sehr kollegial, und diese Kollegialität weiß ich auch zu schätzen.

Ich habe auch kein Problem damit, die Quellen, auf die ich mich stütze, mitzuliefern. Alles, was ich hier in meinem Blog schreibe, kann ich mit Quellen untermauern. Wenn es sich um eine Vermutung handelt, dann mache ich diese Vermutung kenntlich.

Ich habe nur ein Problem damit, wenn jemand Daten, die augenscheinlich ursprünglich von mir stammen, ohne irgendeine Quellenangabe (sei es die Primär- oder wenigstens eine Sekundärquelle) einfach stumpf ins Netz stellt und dabei dann auch noch nachträglich Fehler einbaut. Es macht einen Unterschied, ob jemand mit 16 oder mit 24 Jahren geheiratet hat (da kann man dann nämlich ganz schnell die falschen Eltern "erwischen"), und gerade die - fehlenden - Namenszusätze sind es, die oft erst eine Zuordnung zu einer bestimmten Familie ermöglichen.

Das war leider nicht das erste Mal, dass ich so etwas im Netz gesehen habe. Ancestry, rootsweb und wie sie nicht alle heißen wimmeln nur so von "Abschreiberitis", so dass man am Ende nicht mehr nachvollziehen kann, wer welche Daten denn nun von wem hat und wer die Sache denn nun vermurkst hat.


Sprich:
LEUTE, WENN IHR SCHON "ABKUPFERN" MÜSST, DANN MACHT ES DOCH WENIGSTENS RICHTIG!!!
PS: Ich komme wirklich nicht gerne so "oberlehrerinnenhaft" 'rüber. Aber manchmal ist eine kleine Gardinenpredigt doch angebracht. Mit solchen Fehlern kann man andere Forscher - ohne es zu wollen -  auf falsche Spuren schicken, die, wenn es ganz blöd läuft, über Jahre nicht oder auch nie aufgeklärt werden. Stattdessen setzt sich der Fehler dann fort und grassiert wie ein Virus im Netz. Wenn man Ahnenforschung betreibt, dann kommt man an einem gewissen Grad der Sorgfalt eben nicht vorbei. Wer nicht bereit ist, seine Zeit dafür zu opfern, der sollte es eben lassen oder zumindest seine "Erkenntnisse" nicht im Netz verbreiten.
Das musste doch mal gesagt werden.

Freitag, 21. September 2012

Kurzes Niemeyer-Update:

Die Forschung in den USA ist ja grundsätzlich ein bißchen anders als die Forschung hier in der "alten Heimat". Wenn man so überhaupt keine Ahnung hat, wo die lieben Verwandten abgeblieben sein könnten, dann guckt man eben als erstes in den Census, also in die Volkszählungslisten, und hofft, dass man die Gesuchten dort findet.

Bis jetzt habe ich über familysearch zumindest teilweise Glück gehabt.

Ich weiß nun, dass Caspars Enkel Johann Friedrich, der ja 1854 als gerade einmal Zweijähriger mit seinen Eltern ausgewandert war, in der Zeit von 1890 bis 1910 St. Louis, Missouri lebte. Er hat dort geheiratet, nämlich eine Margaret Kiefer, die schon in Missouri geboren worden war, und auch ihre Kinder sind dort zur Welt gekommen. Johann Friedrich nannte sich inzwischen "Fred", und seine ältesten drei Töchter arbeiteten in einer Schuhfabrik. Der Name der Familie schwankte zwischen "Niemeyer" und "Neimeyer", was von der Aussprache her aber keinen Unterschied gemacht haben dürfte.

Dank der Tatsache, dass man bei familysearch auch die "Soundex"-Suche wählen kann, habe ich die Familie ziemlich schnell gefunden. Weil ich eben nicht wusste, wie genau sich der Familienname in den USA entwickelt hatte (oder eben auch nicht), war es doch extrem hilfreich, dass man auf diese Weise auch nach den verschiedenen Schreibvarianten suchen kann. Der Trick ist, dass man die Suche soweit beschränkt, dass man sich nicht durch Abertausende von Daten wühlen muss, sie aber gleichzeitg soweit ausdehnt, dass die eigentlich gesuchten Ergebnisse nicht angezeigt werden. Da hilft es manchmal, anstatt des Vornamens des Gesuchten schlicht das Geburtsjahr einzugeben.

Gut, ich weiß nun, dass ein Teil der Familie nach der Auswanderung in Missouri lebte. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass sich auch die anderen Niemeyers dort niedergelassen haben müssen...

Wie die Amerikaner so nett sagen: "I'll keep you posted!"

Freitag, 7. September 2012

Zugegeben, ...

... ich war ein bisschen faul in den letzten paar Tagen, was aber daran liegt, dass ich im Moment im Urlaub bin und zwar in Maine, USA. Von hier aus ist es nicht allzu weit bis zur kanadischen Grenze, und wir planen auch noch einen Kurztrip nach Montreal. Ich glaube zwar nicht, dass ich meine Niemeyers hier finde (das waere schon ein sehr grosser Zufall), aber es muss sich ja nicht immer alles um die Familienforschung drehen, oder?

Trotzdem kann ich mir auch hier meine Ausfluege in die Vergangenheit nicht ganz verkneifen. Heute haben wir in Bangor eine Ausstellung besucht, die sich mit der Rolle der Frauen im Amerikanischen Buergerkrieg (1861-1865) beschaeftigt - sehr empfehlenswert. Und weil wir gerade zufaelligerweise die einzigen Besucher waren, haben wir auch gleich eine "private tour" bekommen - eine tolle Gelegenheit, die Fragen, die man immer schon hatte, zu stellen und eben auch die entsprechenden Antworten zu bekommen. Caspar Heinrich Niemeyer war ja nun schon zu alt, um im Buergerkrieg ins Feld zu ziehen (wenn er 1861 noch gelebt hat, muesste er ungefaehr 72 Jahre alt gewesen sein), aber seine beiden Soehne koennten durchaus mitgekaempft haben. Eine weitere Sache, die ich noch herausfinden muss - und im Moment steht sie ziemlich weit oben auf meiner To-Do-Liste...

Ach ja, falls sich jemand wundert, weshalb dieser Eintrag keine Umlaute enthaelt - ich tippe auf einer amerikanischen Tastatur..