Über mich

Glauben Sie es mir, meine "Forscherkarriere" hat im Jahr 1996 an einem Grabbeltisch in einem WalMart im tiefsten Süden der USA angefangen. Ich war erst etwas mehr als ein halbes Jahr mit meinem Freund zusammen, und es fiel mir doch sehr schwer, seine ganzen Tanten (und die dazugehörenden Onkel), Cousins und Cousinen unter einen Hut zu bringen. Beim Durchzählen der Cousins und Cousinen hatten wir bei 25 aufgehört; man kann sich also vorstellen, dass man sich als "Neue" nicht alle sofort merken konnte.

Als ich also im Urlaub an diesem besagten Grabbeltisch auf ein Stammbaumprogramm für einen Dollar stieß, dachte ich mir: "Hey, vielleicht kann ich damit ein bisschen Ordnung in die Sache bringen!"

Ungefähr zwei Wochen später waren wir wieder zu Hause. Ich installierte das (zugegeben sehr rudimentäre) Stammbaumprogramm auf meinem Rechner. Als ich da so vor der leeren Eingabemaske saß, kam mir die Idee, dass ich so aus Jux auch einfach mal mit meiner eigenen Familie anfangen könnte. Soooo viele Menschen könnten das ja nicht sein.

Das war ein Irrtum. Ein großer Irrtum. Spätestens nach dem ersten Besuch im Landeskirchenarchiv in Bielefeld war ich "angefixt", und die Sucht hat bis heute nicht nachgelassen.

Es ist auch schon erstaunlich, wie viele Cousins und Cousinen meinerseits (wenn auch x.ten Grades) ich durch meine Forschungen kennen gelernt habe, und ich freue mich über jeden einzelnen von ihnen.

Ich forschte also immer weiter, tauschte mich mit anderen Forschern aus; der Stammbaum wuchs. Weil ich davon ausging, dass man von der Familienforschung allein nicht würde leben können, brachte ich mein Jurastudium zu Ende und machte mich an meinem 30. Geburtstag als Rechtsanwältin selbstständig. Das war vor etwas mehr als 10 Jahren. Die Familienforschung ließ mich trotz der Juristerei nicht los. Mein geschichtliches Wissen wuchs, und irgendwann stellte ich auch fest, dass ich ohne größere Schwierigkeiten Sütterlin und vor allem auch Kurrent lesen konnte.

Falls sich jemand fragt, was aus der eigentlichen Idee, meine Schwiegerfamilie unter einen Hut zu bringen, geworden ist: Nach über 18 Jahren kann ich das auch, ohne einen Blick in einen Stammbaum werfen zu müssen...


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